Belobigung eines Polizeibeamten, einer Kriminalbeamtin und eines Kriminalbeamten für lebensrettendes Verhalten

„Es ist mir immer eine besonders große Freude, wenn ich mich bei meinen eigenen Kolleginnen und Kollegen für lebensrettendes Verhalten bedanken darf.“ Mit diesen Worten belobigte am 04. März 2022 der Präsident des Polizeipräsidiums Westhessen und Vorsitzender der Gesellschaft Bürger und Polizei e.V., Stefan Müller, Polizeioberkommissar Dominik Schwan sowie die Kriminalkommissaranwärterin Sandy Anne Kocjan und ihren Kollegen Kriminaloberkommissar Tobias Kliemt, welche sich in jüngster Zeit durch ihr vorbildliches und couragiertes Handeln in besonderer Weise verdient gemacht hatten.

Polizeipräsident und Vorsitzender der Gesellschaft Bürger und Polizei e.V., Stefan Müller (2. von links),
zusammen mit Kriminalkommissaranwärterin Sandy Anne Kocjan,
Kriminaloberkommissar Tobias Kliemt und Polizeioberkommissar Dominik Schwan

Kriminaloberkommisar Tobias Kliemt und Kriminalkommissaranwärterin Sandy Anne Kocjan waren am 04. Oktober 2021 im Rahmen einer Anzeigenaufnahme eines Einbruchsdiebstahls in einer Rechtsanwaltskanzlei im Kaiser-Friedrich-Ring in Wiesbaden eingesetzt. Während der Anzeigenaufnahme sackte urplötzlich die vor Ort befindliche 17-jährige Praktikantin der Kanzlei nach vorne und schlug ohne jegliche Reaktion und ohne eigene Reflexe mit dem Gesicht auf den Boden auf. Während Frau Kocjan unverzüglich einen Rettungswagen anforderte, wurde die 17-Jährige durch Tobias Kliemt auf den Rücken gedreht. Da bei ihr kein Puls spürbar war, startete Herr Kliemt mit einer Herzdruckmassage. Wenig später öffnete die junge Frau wieder ihre Augen. Um ein Auskühlen zu verhindern, legte Frau Kocjan eine Decke über die Jugendliche und brachte ihr ein Glas Wasser.

Ebenfalls verdient machte sich Polizeioberkommissar Dominik Schwan, der am 04. März 2022 gleich für zwei lebensrettende Einsätze geehrt wurde.

Der erste Einsatz ereignete sich am 19. November 2021, als Herr Schwan gegen 23.00 Uhr zur Theodor-Heuss-Brücke ans Rheinufer entsandt wurde. Dort hielt sich ein Mann an einer Ankerkette des im Rhein liegenden Restaurantschiffes fest, welcher zugleich mehrmals äußerte nicht mehr leben zu wollen. Wenig später ließ der Mann die Kette los und trieb im Wasser, bis er gegen einen Stegpfosten des Schiffes stieß und diesen anschließend umklammerte. Der Wasserschutzpolizei gelang es nicht mit einem Boot nah genug an den Mann heranzufahren, so dass die eingetroffenen Polizeibeamten über den Steg zu dem 42-Jährigen eilten und schließlich seine Hände erfassen konnten. Da sich der Mann aber gegen das Anlanden wehrte und auch mit seinen Beinen den Stegpfosten fest umklammerte, gelang es den Beamten nicht, ihn aus dem Wasser zu ziehen. Dominik Schwan zögerte nicht lange, zog seine Schusswaffe und Schutzweste aus, übergab sie seiner Streifenpartnerin und schwamm im kalten Wasser zu dem 42-Jährigen. Er löste dessen Beinumklammerung und drückte mit aller Kraft ein Bein des Mannes nach oben auf den Steg in Richtung seiner Kollegen. Diese konnten den Mann an einem Bein schließlich nach oben ins Trockene ziehen, so dass er durch eintreffende Rettungskräfte versorgt werden konnte.

Am 18. Dezember 2021 wurde Polizeioberkommissar Dominik Schwan erneut zum Lebensretter, als er in der Dolomitenstraße in Wiesbaden einen schwer verletzten Mann am Boden liegend vorfand. Da Herr Schwan als ausgebildeter Rettungsassistent und dienstlich auch als Ausbilder in taktischer Notfallversorgung aus seinem persönlichen Bestand stets diverse Rettungsmittel mitführt, legte er gekonnt ein Spezialpflaster über die tiefe Wunde des Schwerverletzten. Darüber hinaus setzte er eine Rettungsdecke ein, um ein Auskühlen bis zum Eintreffen der Rettungskräfte zu verhindern.

Durch sein schnelles und beherztes Handeln rettete Dominik Schwan dem Mann das Leben.

Für diese herausragenden Leistungen sprach Stefan Müller allen drei Beamten seine Anerkennung aus. Im Namen der Gesellschaft Bürger und Polizei e.V. überreichte er als deren Vorsitzender, den drei Geehrten eine entsprechende Urkunde sowie ein Geschenk.

Text und Fotos: PÖA, PP Westhessen

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