Gesellschaft Bürger und Polizei e.V. belobigt Bürgerinnen und Bürger für Zivilcourage und lebensrettendes Verhalten

„Helfen statt Vorbeigehen! Das ist das Motto von Menschen wie Ihnen, die nicht wegschauen, wenn etwas passiert, sondern sich für andere einsetzen. Sie sind die Alltagshelden, die unsere Gesellschaft braucht“

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Mit diesen Worten begrüßte am 13. August 2020 der Präsident des Polizeipräsidiums Westhessen, Stefan Müller, neun Bürgerinnen und Bürger aus Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus, welche sich in jüngster Zeit in besonderer Weise verdient gemacht hatten. Polizeipräsident Stefan Müller empfing die Gäste nicht wie gewohnt in den Räumen des Polizeipräsidiums, sondern in gebührenden Abstand auf einer Wiese des Präsidiums, wo er das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger würdigte und sich die Ereignisse aus der Sicht der Betroffenen nochmals schildern ließ. Belobigt wurden die insgesamt neun Personen durch die Gesellschaft Bürger und Polizei e.V., deren Vorsitzender Polizeipräsident Stefan Müller ist.   

Dass nicht nur die Strafverfolgung, sondern auch die Verhinderung von Straftaten und Gefahren von hoher Bedeutung und großer Wichtigkeit sind, sieht man anhand der vielen guten Taten der eingeladenen Bürgerinnen und Bürger, die Zivilcourage und Einsatzbereitschaft gezeigt haben. Alle genannten Personen wurden von einer zur anderen Sekunde unerwartet zum Lebensretter oder zum wichtigen Helfer für die Polizei.

Nur die hartnäckige Verfolgung eines verletzten Straftäters durch die Krankenschwester des St. Josefs-Hospitals, Johanna Hanson, führte letztendlich zu seiner Festnahme in der Dantestraße in Wiesbaden. In dünner Dienstkleidung und bei Eiseskälte verfolgte Frau Hanson den Straftäter über mehrere Kilometer. Der unter Drogeneinfluss stehende Mann hatte zuvor Verkehrsteilnehmer angegriffen und im Krankenhaus eine Glastür zerstört.

Am Luisenplatz in Wiesbaden kam der Zeuge Frederik Müller einem Schwerverletzten, der Opfer eines gewalttätigen Angriffes geworden war, zur Hilfe und rettete dem 20-Jährigen vor schwerwiegenden Verletzungen. Eine Gruppe von Männern hatte zuvor auf den am Boden liegenden jungen Mann eingeschlagen und ihn getreten. Der Zeuge wählte den Polizeinotruf und versuchte, die Männer verbal von ihren Taten abzuhalten. Als die Täter daraufhin von dem 20-Jährigen abließen, konnte sich dieser in Sicherheit bringen. Ein Täter aus der Gruppe griff anschließend den Zeugen an und schlug ihm ins Gesicht, so dass dieser selbst verletzt wurde. Die Täter konnten unerkannt flüchten.

Das engagierte Handeln eines Busfahrers führte gemeinsam mit dem Zeugen Edgar Leimann in Wiesbaden-Schierstein dazu, dass ein bewusstloser Autofahrer durch unmittelbar eingeleitete Erste-Hilfe-Maßnahmen und durch die Kontaktaufnahme mit der Rettungsleitstelle über die Notrufnummer 112 gerettet werden konnte. Der Busfahrer konnte bei der Belobigung leider nicht anwesend sein.

In Begleitung ihrer 4-jährigen Tochter, bewahrte die junge Mutter, Natascha Hof, eine Frau auf einer Brücke in Wiesbaden-Schierstein vor einem Sprung in die Tiefe und rettete der 20-Jährigen somit das Leben.

Nach einem Einbruch in einen Baucontainer in Schierstein konnte dank aufmerksamer Zeugen ein 23 Jahre alter Tatverdächtiger festgenommen werden. Die Polizei wurde von Christian Litzius darüber in Kenntnis gesetzt, dass in der Freudenbergstraße in einen Baucontainer eingebrochen wurde und der Täter gerade vom Tatort geflüchtet sei. Ein weiterer Zeuge, Fernando Carvalho Soares, entdeckte den Täter schließlich in einem Gebüsch und folgte ihm. Während der Fahndung nach dem Einbrecher gelang es den Einsatzkräften, durch Hinweise und Unterstützung von Herrn Carvalho Soares, die beschriebene Person anzutreffen und festzunehmen. Gegen den 23-Jährigen wurde anschließend ein Strafverfahren wegen schwerem Diebstahls eingeleitet.

Nachdem von der Ladefläche eines in der Elsässer Straße abgestellten Transporters mehrere Werkzeuge gestohlen worden waren, konnte die Wiesbadener Polizei dank der aufmerksamen Zeugin, Rukiye Pamuk Marangoz, einen 18 Jahre alten Tatverdächtigen festnehmen. Frau Marangoz wurde durch laute Geräusche auf die Tat aufmerksam und konnte zwei junge Männer beobachten, welche sich an dem geparkten Fahrzeug zu schaffen machten. Den von der Zeugin verständigten Polizisten gelang es dann im Rahmen der eingeleiteten Fahndung, eine der beschriebenen Personen in der Nähe des Tatortes anzutreffen und festzunehmen. Das Diebesgut konnte darüber hinaus ebenfalls aufgefunden und sichergestellt werden.

Als auf der Biebricher Straße in Mainz-Kastel ein 69-jähriger Fahrradfahrer stürzte und bewusstlos am Boden liegen blieb, eilte der Zeuge, Christian Bibo, diesem zur Hilfe und führte umgehend Reanimationsmaßnahmen bei dem Radfahrer durch, bis dieser schließlich wieder zu atmen begann und wieder ansprechbar war. Durch sein schnelles Eingreifen rettete Herr Bibo dem Radfahrer das Leben.

Der Zeuge Yannick Simchen kam im Bismarckring zwei Frauen zur Hilfe, die von einem Mann bedroht wurden. Er ging dazwischen und sprach den aggressiven Mann an, so dass die Frauen sich in Sicherheit bringen konnten. Der Mann versetzte dem Retter jedoch einen Faustschlag, wodurch Herr Simchen erhebliche Verletzungen im Gesicht erlitt.

Neben der Aushändigung der Belobigungsurkunden, überreichte der Polizeipräsident und 1. Vorsitzender der Gesellschaft Bürger und Polizei e.V., Stefan Müller, den Geehrten als zusätzliche Anerkennung und zum Dank jedem ein Geschenk.

Text und Fotos: PÖA, PP Westhessen